Von der Hochzeit bis zur Goldenen: Alle Jubiläen im Überblick
Hochzeitstage sind mehr als nur ein Kalendereintrag; sie sind Meilensteine einer gemeinsamen Reise, die im Laufe der Zeit durch liebevolle Rituale und volkstümliche Bezeichnungen gekennzeichnet wurden.
Die Tradition, jedem Jubiläum einen eigenen Namen – von der Baumwolle bis zum Kronjuwel – zu geben, ist tief in der Geschichte verwurzelt und symbolisiert auf wunderschöne Weise die stetig wachsende Stärke und Beständigkeit einer Ehe.
| Jahre | Bezeichnung | |
| 1 | – | Baumwollene |
| 3 | – | Lederne |
| 5 | – | Hölzerne |
| 6 1/2 | – | Zinnerne |
| 7 | – | Kupferne |
| 8 | – | Blecherne |
| 10 | – | Rosen |
| 12 | – | Nickel |
| 12 1/2 | – | Petersilien |
| 15 | – | Kristallene |
| 20 | – | Porzellan |
| 25 | – | Silber |
| 30 | – | Perlen |
| 33 1/3 | – | Knoblauch |
| 35 | – | Leinen |
| 37 1/2 | – | Aluminium |
| 40 | – | Rubin |
| 45 | – | Messing |
| 50 | – | Goldene |
| 55 | – | Juwelen |
| 60 | – | Diamantene |
| 65 | – | Eiserne |
| 67 1/2 | – | Steinerne |
| 70 | – | Gnaden |
| 75 | – | Kronjuwelen |
Der historische Ursprung: Von der Symbolik der Materialien
Die Namensgebung folgt einem einfachen, aber tiefgründigen Prinzip: Die frühen Jahre werden mit einfachen, leicht formbaren oder sogar zerbrechlichen Materialien assoziiert, die zeigen, dass die Ehe noch jung und formbar ist, wie etwa die Baumwollene Hochzeit (1 Jahr).
Die späteren, langjährigen Jubiläen hingegen ehren die Partnerschaft mit robusten Materialien und Edelmetallen, die Unzerbrechlichkeit und dauerhaften Wert symbolisieren.
Die prominentesten und ältesten Traditionen sind die der Silberhochzeit (25 Jahre) und der Goldenen Hochzeit (50 Jahre).
Ihre Ursprünge reichen bis ins mittelalterliche Deutschland zurück:
- Die Silberhochzeit (25 Jahre):
Diese Feierlichkeit ist historisch belegt und soll im deutschsprachigen Raum des Mittelalters entstanden sein.
Wenn ein Paar 25 Jahre Eheglück erreicht hatte, beschenkten Freunde und Nachbarn die Ehefrau traditionell mit einem silbernen Kranz oder Schmuckstücken aus Silber.
Dies war ein Zeichen des Respekts und der Anerkennung für die bisherige Ausdauer und den gemeinsamen Weg. - Die Goldene Hochzeit (50 Jahre):
Das halbe Jahrhundert ist der Höhepunkt der Tradition.
Hier wurde das Paar mit einem goldenen Kranz oder Ähnlichem geehrt.
Gold steht für das Kostbarste, Reinstwertigste und Dauerhafteste – eine Ehe, die 50 Jahre hält, gilt als unzerstörbar und von unschätzbarem Wert.
Spätere und kuriosere Jubiläen
Viele der Bezeichnungen für die dazwischenliegenden Jahre entwickelten sich erst später, oft aus regionalen oder handwerklichen Bräuchen heraus.
Sie spiegeln häufig Aspekte des gemeinsamen Haushalts und Lebens wider:
- Die Hölzerne Hochzeit (5 Jahre):
Holz steht für Festigkeit und Wurzeln, die das Paar geschlagen hat. - Die Kupferne Hochzeit (7 Jahre):
Kupfer ist robust und leitet gut, was eine gute Verbindung symbolisiert. - Die Rosenhochzeit (10 Jahre):
Die Rose ist das Sinnbild der Liebe und Romantik.
Besonders in Deutschland haben sich im Laufe der Zeit auch einige sehr eigenwillige Bezeichnungen etabliert, die ihren ganz eigenen Charme haben: Die Petersilienhochzeit (12 1/2 Jahre), bei der das Grün für Würze und Frische in der Mitte der Ehe steht, oder die kuriose Knoblauchhochzeit (33 1/3 Jahre), deren genauer historischer Ursprung umstritten ist, aber oft mit Abwehr negativer Einflüsse oder der Würze des Lebens in Verbindung gebracht wird.
Jeder Hochzeitstag ist somit eine kleine kulturelle Anerkennung – ein Moment in der Zeit, der die Mühe, das Glück und die tiefe Verbundenheit zweier Menschen feiert.