Entdecke die Geheimnisse der Burg Brüggen
Warum wurde die Burg an der Stelle erbaut?
- Die Burg Brüggen wurde am Kreuzungspunkt der Straßen Jülich-Tegelen-Styl/Venlo und Düsseldorf/Neuß-Roermond.
- Es war zudem die einzig passierbare Furt über die Schwalm.
- Der Vorteil lag darin, dass man diese Knotenpunkte überwachen konnte in Bezug auf reisende Händler, Pilger oder ggf. Feindbewegungen.
- Zudem konnten Zölle oder Abgaben von durchreisenden Händlern genommen werden.
- Weiterhin war es auch ein Zeichen der Macht an solchen Verkehrsknotenpunkten eine Burg zu manifestieren.
- Eine Burg als Zeichen der Sicherheit führte nicht selten zu Märkten und Handelszentren.
- Der strategische Faktor für Aufmarsch- oder Rückzugsrouten in der damaligen Zeit ist ebenfalls nicht zu vernachlässigen.
Wann wurde die Burg Brüggen erstmals urkundlich erwähnt?
- 1289 wurde die Burg erstmalig urkundlich erwähnt als er die dazugehörigen Ländereien an Herzog Johann III von Brabant als Lehen übertrug.
Da dies die erste urkundliche Erwähnung ist, ist es in Deutschland gleichzeitig die Gebutsurkunde von Brüggen. - Die Burg existierte bei einer vermuteten Bauzeit von 10 Jahren aber schon länger.
Welche Zeit gilt als Mittelalter?
- Das Mittelalter ist eine fast 1000jährige Epoche die Ihren Anfang im Jahr 476 nach dem Untergang des weströmischen Reiches begonnen hat.
- Des Ende des Mittelalters ist nicht so genau festgelegt und schwankt zwischen dem Jahre 1450 und 1500.
- Faktoren für das Ende waren z.B.:
– Die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus (1492)
– Die Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg (um 1450)
– Die Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen (1453)
– Der Beginn der Renaissance (ab dem 14. Jahrhundert in Italien)
Wer hat die Burg Brüggen erbaut?
- Walram von Kessel ließ die Burg bauen.
- Walram wird erstmals urkundlich am 23. Oktober 1265 erwähnt.
- Er war Domprobst 1265 – 1295 im Domkapitel Münster.
- In einem Vertrag vom 24. Dezember 1289 stellte Walram seine Güter, einschließlich der Burg Brüggen, unter den Schutz des Herzogs von Brabant.
- Er starb am 20. Oktober 1304 in Grevenbroich ohne eigene Nachkommen.
Wie lange hat es damals gedauert eine Burg zu bauen?
- 10-15 Jahre, je nach finanzieller Situation des Bauherren und der dadurch zur Verfügung stehenden Anzahl an Arbeitern.
- Problem bei Steinburgen war z.B. die Beschaffung des Materials bei fehlendem Steinbruch.
- Forscher in Frankreich bauen seit Jahren eine Burg mit den damals zur Verfügung stehenden Mitteln.
Da nichts überliefert ist, muss sich alles selbst angeeignet und erforscht werden.
Die geschätzte Bauzeit beträgt dadurch ca. 25 Jahre.
Der Fortschritt kann täglich beobachtet werden. [https://www.guedelon.fr/]
Wie hat die Burg Brüggen mal ausgehen?
- Die Burg Brüggen besaß einst vier Türme und zudem einen umfassenden Wassergraben, welcher sich hinten um das heutige Restaurant Kastro erstreckte und nunmehr zugeschüttet sowie exakt von einer Straße überdeckt wird.
- Im Laufe der Zeit wurde die Burg mehrfach umgebaut und erweitert.
- Der nordöstiche Turm wurde zurückgebaut, da er durch die Wallanlagen geschützt war und das Material für eine Kapelle verwendet.
- 1264 zerstört und wieder aufgebaut
- Anfang 14. Jahrhundert ausgebaut
- 1475 zerstört
- 17. Jahrundert Umbau zum Schoß
- 18./.19. Jahrhundert von den Franzosen geschliffen und privat als Steinbruch verwendet.
- Bei den Ausgrabungen von 1975 wurden die Fundamente der anderen heute nicht mehr vorhandenen Türme freigelegt.
Warum hat die Burg nur noch einen Turm?
- Nach der Schleifung der Festungsanlage durch die Franzosen und den Verkauf an einen Privatmann, der die Burg als Steinbruch ausschlachtete, blieb letztlich nur noch der heutige Bergfried und Palas sowie Restmauern, die für den heutigen Fahrradverleih umfunktiniert wurden übrig.
Wem gehört die Burg Brüggen?

- Erbauer und Erstbesitzer war Walram von Kessel
- Im Anschluß der Herzog von Brabant (Lehen)
- Schießlich das Herzogtum Jülich bis 1794
- Die Franzosen eroberten die Burg Brüggen und besetzten sie
- Der letzte Amtmann von Brüggen, Joh. Ludwig Dortans, kaufte sie schließlich den Franzosen ab.
- 1815 (24.5.) ging die Burg an den Amerner Großhändler J.Heinrich Printzen in einer Versteigerung.
- 1934 kaufte der Wirt Stroetges die Brüggener Burg von den o.a Erben für 15.000 RM und verwahrte sie vor dem Verfall
- Seit 2024 gehört die Burg der Gemeinde Brüggen.
Wieviel hat die Burg 2024 gekostet?
- Laut Welle Niederhein hat die Gemeinde trotz leerer Kassen die Reste der Burg und Verteidugungsanlagen für 1,4 Millionen Euro gekauft.
(Bei ca. 16 tausend Einwohnern wären das pro Kopf grob 87 Euro.) - Bis heute steht noch nicht fest, was mit der Burg nun gemacht wird (Stand 2025).
Kann die Burg besichtigt werden?
- Die Burg selbst beinhaltet seit 1979 das „Museum Mensch und Jagd“ (ehemals Jagd- und Naturkundemuseum). [http://menschundjagd.de/]
- Für Gehbehinderte gibt es einen Aufzug bis zum Obergeschoß des Palas.
- Der Turm kann mit Begleitung besucht werden.
Der Aufgang ist allerdings im Urzustand und somit sehr eng und nicht behindertengerecht (!) - Zusätzlich gibt es buchbare Stadtführungen, wahlweise mit Besuch der umgebauten Kasematten. [https://bewusst-brueggen.de/freizeitbewusst/fuehrungen/stadtfuehrungen/]
Welcher Fluss fließt durch Brüggen?
- Die Schwalm ist ca. 45 km lang und endet bei Swalmen in die Maas (NL)
- Sie war die Lebensader des kleinen Städtchens im Mittelalter und der Vorzeit.
- Mit ihr wurde u.a. der Burgweiher gespeist.
- Heutzutage ist der Schwalmverband für die Pflege der Schwalm und der Nebenarme zuständig.
Wie heißt die Symbolfigur von Brüggen?
- Brüggen Maskottchen heißt „Burgi“ und zeigt damit den unmittelbaren Bezug zu der Burg Brüggen.
- Beim jährlichen Spargel- und Genussmarkt gibt es ihn u.a. als Burgi-Spargel zu sehen.
Wie viele Einwohner hat Brüggen?
- ca. 16k (16.000) Einwohnerhistorie -> [https://www.elmarstorch.de/brueggen-in-zahlen/Zahlen ]
Quellen: Brüggen Gestern & heute –