Playboy

Etwas grau und etwas kahl,
ja – die Jugend war einmal.
Doch was nutzt all‘ das Gewimmer –
lieber Freund – es kommt noch schlimmer:

Haare wachsen aus den Ohren,
der Geruchssinn geht verloren,
dabei hast du noch zu kämpfen,
um den Nasensaft zu dämpfen,
der sich an der Spitze sammelt
und als Tropfen runterbammelt.

Flach und trüb liegt die Pupille,
trotz der scharf geschliff’nen Brille,
Du bekommst Paradontose,
deine Zähne werden lose,
schmerzhaft, wie sie einst gekommen,
werden sie dir rausgenommen,
und das künstliche Gebiß
ist ein arges Hindernis.

Schweigen wir von Nierenschmerzen,
von dem starken Klopf am Herzen,
von dem Magen, diesem Hund,
selten ist er ganz gesund.
Die Bauchwand, sie ist unten faltig,
und der Urin ist zuckerhaltig.

Der Popo, einst straff und rund,
leidet stark an Muskelschwund.

Wenn dir mal ein Wind entfleucht,
wird dir gleich die Hose feucht,
und des Mastdarms volle Falten,
können kaum den Stuhlgang halten.
Oftmals stören Deinen Frieden
walnußgroße Hämoriden.

Und die sogenannte gute,
vielgepriesene Wünschelrute,
hängt als leicht gekrümmter Schlauch
untern faltenreichen Bauch.
Nur zum pinkeln lediglich,
dient der „SCHNIPPELDILLERICH“,
und selbst das nur mit Gestöhn,
früher lief es doch so schön!!
Ja, er ist an dieser Stelle
wirklich keine Freudenquelle,
und die holde Weiblichkeit,
wittert dies – und weiß Bescheid.
Schonungslos kommt sie zum Schluß,
er ist sittsam, weil er muß,
dem bleibt nur in Erinnerung blaß –
da war noch was, – da war noch was!!??

Doch trotz allem, lieber Knabe,
wünsch‘ ich dir als gute Gabe:
Bleib recht viele Jahre froh,
denn gottseidank, noch ist’s nicht so,
Deine Glieder soll’n sich straffen,
Du sollst klettern, wie die Affen,

Kurz: Du sollst zum Playboy werden,
viele Jahre hier auf Erden !