Schwalm

schwalmBrüggen, Niederkrüchten, SchwalmtalIn neuem Fenster öffnen, WegbergIn neuem Fenster öffnen, Swalmen liegen unmittelbar im Schwalmtal.
Die Orte sind mit dem Fluss seit jeher eng verbunden.

Die ersten Besiedlungen datieren laut Ausgrabungsfunden in der Eisenzeit.

Durch das Absacken des Venloer Graben sammelte sich viel Wasser an.
Die Tonschichten verhinderten das Durchsickern; so haben sich dadurch ausgedehnte Niedermoore gebildet.

Die Schwalm grub sich ein Bett in die Brüggener Scholle, aus den Seiten Flossen
kleinere Bäche und Rinnsale hinzu.

Das Einzugsgebiet der Schwalm beträgt etwa 268 qkm, wobei ca 27km² in den Niederlanden sind.

Ihr Quellgebiet im Tüschenbroicher Kessel (51,115442, 6,269804 – Erkelenz-Geneiken) ist als Ursprung der Schwalm anzusehen.

Die Schwalm ist ca. 45 km lang und fließt in den Niederlanden bei Swalmen in die Maas.

Entlang der Schwalm entstanden an Ihr und den Zuflüssen über 20 Mühlen.

  1. Ölmühle TüschenbroichIn neuem Fenster öffnen
  2. Kornmühle TüschenbroichIn neuem Fenster öffnen
  3. BockenmühleIn neuem Fenster öffnen in Watern
  4. BischofsmühleIn neuem Fenster öffnen (Wegberg)
  5. LohmühleIn neuem Fenster öffnen in Bissen (Wegberg)
  6. Wegberger MühleIn neuem Fenster öffnen
  7. KringsmühleIn neuem Fenster öffnen
  8. MolzmühleIn neuem Fenster öffnen
  9. NeumühleIn neuem Fenster öffnen zwischen Rickelrath und Schwaam
  10. Papelter MühleIn neuem Fenster öffnen bei Lüttelforst
  11. Jennekes MühleIn neuem Fenster öffnen
  12. Lüttelforster Mühle ( RestaurantIn neuem Fenster öffnen)
  13. PannenmühleIn neuem Fenster öffnen bei Niederkrüchten
  14. RadermühleIn neuem Fenster öffnen bei Niederkrüchten
  15. Brempter Mühle
  16. Mühlrather MühleIn neuem Fenster öffnen am Hariksee
  17. FrankenmühleIn neuem Fenster öffnen
  18. Borner Mühle
  19. VennmühleIn neuem Fenster öffnen am Laarer Bruch
  20. Brüggener Mühle
  21. Dilborner Mühle bei Overhetfeld
  22. Bockler Mühle bei Venekoten
  23. Holter Mühle bei Swalmen (NL)
  24. Loymolen
  25. Swalmener MühleIn neuem Fenster öffnen (Molen op de Swalm)

Durch den Braunkohletagebau versiegte die Schwalmquelle und wird heutzutage wie auch die NiersIn neuem Fenster öffnen künstlich am Leben erhalten.

Hierzu pumpt der Verursacher Rhein-Braun Wasser in die Quelle.
(Fotos folgen)

Durch das geringe Gefälle konnten sich zudem Seen bilden.

  • Der größte ist der Hariksee (ca. 1.250 m lang, 250 m breit, 3 m tief).
    Ein allgemein beliebtes Ausflugsziel.
  • Der Borner See wird vom Kranenbach,einem Nebenfluss der Schwalm, gespeist und ist durch Torfabbau entstanden.
  • Weitere Seen sind durch Kiesabbau entstanden und sind teils in privater und öffentlicher Hand.
    • An den zwei Dieken
    • Laarer See
    • Dahmensee
    • Diergartscher See
    • Venekotensee

Durch den früheren klaren Zustand der Schwalm, wurde er meist zum Aufbessern der nicht gerade üppigen häuslichen Verpflegung durch den Fischbestand genutzt. Der Wasserreichtum bedeutete auch, dass damit viele angrenzende Flächen versumpft waren.

So ging man daran, Regulierungsmaßnahmen (Flussbettvertiefung, Laufbegradigung, Anbindung von Seitengräben usw.) vorzunehmen.

Ende 1920 trat eine Genossenschaftsversammlung zusammen, die recht stürmisch verlief.
Die begonnenen Arbeiten hatten bereits 250.000 DM an Kosten verursacht, die es aufzuteilen galt, zudem gab es technische Schwierigkeiten. Die Melioration kam später wiederholt ins Stocken, bis letztlich der Reichsarbeitsdienst ab dem Jahre 1937 das Ende herbeiführte.
Nebeneffekt am Unterlauf war, dass durch die Trockenlegung weitere Ackerflächen nutzbar gemacht wurden. Im „Bruch“ haben sich so in den 30er Jahren mehrere Siedler niedergelassen, um durch Gemüseanbau ihre Existenz zu sichern.

Die Durchführung der Meloration galt damals, wegen der so hohen Arbeitslosigkeit der 20er Jahre, auch als eine Beschäftigungsmaßnahme. Es wurden ca. 250 Arbeiter aus der Umgebung eingestellt, die vielfach zu Fuß, besserenfalls mit dem Fahrrad, zur Einsatzstelle gelangten. Als Arbeitspensum waren täglich 10 Stunden zu leisten, unterbrochen von nur einer 15 minütigen Pause. Für die harte Arbeit zahlte man damals 60 Pfennige Lohn pro Stunde. Man war darüber sehr froh, hatte man doch mit der Arbeit den Broterwerb gesichert!

Inzwischen ist der SchwalmverbandIn neuem Fenster öffnen „Herr der Dinge“, kümmert sich um geordnete Verhältnisse in und am Flussgebiet.

Die damaligen „paradiesischen Zustände“ sind noch nicht erreicht, doch konnte die Wasserqualität der Schwalm inzwischen – durch höhere Anforderungen an die Kläranlagen – deutlich verbessert werden.

In der Schwalm tummeln sich wieder Fische und schon in dieser Gegend verschwundene Arten kehrten hierhin zurück.
Dazu beigetragen hatte allerdings nicht nur die Wasserqualität, sondern auch die großflächige Renaturierung, bei der die Schwalm TEILE ihres alten Flussbettes wiederbekam, sowie viele kleine Tümpel und Rückzugsgebiete angelegt wurden.